Informationen zur Sprachentwicklung
WANN sollte mein Kind WAS können?
- In den ersten 6 Monaten sollte Ihr Kind vor allem schreien und gurren, aber zunehmend auch einfache Laute nachahmen (z. B. "da" oder "dada").
- Ist Ihr Kind ein Jahr alt, versteht es üblicherweise bereits kurze Aufforderungen (z. B. "Komm her!") und spricht selbst bereits die ersten Wörter. Das "Sabbern" sollte nachlassen, da der Mund immer häufiger geschlossen ist.
- Mit zwei Jahren sollte ein Kind sämtliche Vokale sowie die Laute "m, b, p" benutzen und Tiergeräusche nachahmen. Allmählich bildet ein Kind ab diesem Alter von sich aus Zwei-Wort-Sätze (z. B. "Ball haben"), nutzt Namen von Bezugspersonen und kennt auch den eigenen Namen.
- Nach drei Jahren sollte ein Kind in der Lage sein, in einfachen, aber grammatikalisch richtigen Sätzen zu sprechen. Ihr Kind sollte nun Adjektive wie "schön" oder "warm" kennen und auch schon Fragen stellen. Nicht alle Laute müssen perfekt artikuliert werden, die Laute "d, f, l, n, t, w, k, g, ch" sollten inzwischen aber beherrscht werden. Der Wortschatz eines dreijährigen Kindes sollte rund 800 Wörter umfassen.
- Mit vier Jahren sollte Ihr Kind auch die Laute "sch, s, r" sicher anwenden und kleine Geschichten erzählen können. Die Vergangenheitsform der Verben (z. B. "Wir sind mit dem Auto gefahren.") sowie die Mehrzahlbildung sollten sich inzwischen gefestigt haben. Der Wortschatz Ihres Kindes sollte sich im letzten Jahr rasant vergrößert haben.
- Ihr Kind sollte mit fünf Jahren keine lautlichen Veränderungen mehr aufweisen und sollte auch in längeren Sätzen sprechen. Normalerweise ist zu diesem Zeitpunkt die Sprachentwicklung im Wesentlichen abgeschlossen.
Sollten die zeitlichen Angaben der Sprachentwicklung bei Ihrem Kind leicht abweichen, ist dies kein Problem - jedes Kind entwickelt sich anders! Wenn Sie sich unsicher sind, ob die Sprachentwicklung Ihres Kindes bereits auffällig ist, können Sie mich gern kontaktieren.
WIE kann ich mein Kind fördern?
- Versprachlichen und erklären Sie das, was Sie gerade tun, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind (z. B. "Ich hole dir deine Schuhe.").
- Greifen Sie das, was Ihr Kind (vielleicht fehlerhaft) sagt, auf und erweitern Sie die Aussage (z. B. "Bot..." - "Brot - möchtest du das Brot? Bist du hungrig?"). Verwenden Sie dabei kurze, einfache Sätze.
- Vermeiden Sie "Babysprache" und permanente Verniedlichungsformen - "Becherchen" und "Näschen" sind für Kinder regelrechte Zungenbrecher und sehr viel schwerer auszusprechen als "Becher" oder "Nase".
- So banal es auch klingt: Lesen Sie Ihrem Kind viel vor, spielen und singen Sie gemeinsam. Vielleicht fallen Ihnen sogar noch Bewegungen zum Lied "Wer will fleißige Handwerker sehn..." ein!?
- Erzählen Sie sich gegenseitig, was Sie gerade sehen oder erleben, wenn Sie unterwegs sind.
- Reime lassen sich mit Sprüchen (z. B. "Morgens früh um sechs, kommt die kleine Hex'') trainieren und fördern noch dazu die Merkfähigkeit. Auch Reime wie "Das ist das Haus vom Nikolaus" dürften alle Eltern kennen - kombiniert mit Malerei wird sogar die Feinmotorik geschult!
- Kinder lieben Luftballons und Seifenblasen - pusten fördert die Mundmotorik!
- Und auch mit Naschereien lässt sich die Mundmotorik in Schwung bringen: Wer schafft es zuerst, seine Gummischnur ohne Hilfe der Hände zu essen?
- Selbst das Trinken durch einen Strohhalm fördert die Bewegung des Mundes. Wem das zu einfach ist, kann auch versuchen Apfelmus oder Joghurt durch den Strohhalm zu saugen!